Nein, ich habe mich nicht in der Zeit vertan. Und nein, St. Martin wurde dieses Jahr auch nicht vorverlegt. Der Martinstag und der damit verbundene Laternenumzug finden nach wie vor am 11. November statt. In Bad Homburg aber gibt es ein Volksfest, das ebenfalls nach dem bekannten Beleuchtungskörper benannt ist: das Laternenfest. Das beliebte und traditionsreiche Fest bietet bereits seit mehr als 80 Jahren in der Innenstadt Bad Homburgs eine bunte Mischung aus Fahrgeschäften, Essens- und Getränkeständen, musikalischen Angeboten und diversen Aktionen. Ein mehrtägiger Spaß für Jung und Alt; ein bekannter Treffpunkt für Anwohner und Besucher. Ende August war es wieder soweit und das begehrte Volksfest lud sowohl Bad Homburger als auch Touristen zum gemeinsamen Feiern in die Kurstadt ein. Ich selbst war zum zweiten Mal da, denn schon nach meinem „ersten Mal“ als Neu-Frankfurterin auf dem Laternenfest Bad Homburg 2017 war klar: Das durfte ich auch in den kommenden Jahren nicht verpassen! Die junge Generation und Bad Homburg – passt das?
Aber nein, das hier soll natürlich keine versteckte Werbeanzeige für das Laternenfest in Bad Homburg werden. Warum ich euch dennoch davon erzähle? Wie ihr seht, hat nicht nur Frankfurt attraktive Feste zu bieten. Auch Bad Homburg kann sich mehr als sehen lassen! Die elegante Kurstadt, attraktiv auch für die „jüngere Generation“? Aus jeden Fall – vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber bei genauerem Hinsehen umso mehr! Dass hinter der traditionsreichen Fassade Bad Homburgs viel mehr steckt, haben wir in unserem Consulting Projekt rund um das „Stadtentwicklungskonzept Bad Homburg 2030 – die Stadt der Zukunft“ herausgefunden. In einer Gruppe von 13 Leuten, betreut von unserer Dozentin Professor Dr. Andrea Hüttmann, bekamen wir die Aufgabe, uns gezielt mit der jungen Generation auseinanderzusetzen und der Fragestellung auf den Grund zu gehen: Die junge Generation und Bad Homburg – wie passt das zusammen und wie kann man dies in Zukunft noch besser gestalten? Bad Homburg – eine kleine Oase für Jung und Alt?
In einem Zeitraum von zehn Wochen beschäftigten wir uns ausgiebig mit der Kurstadt. Auch wenn wir hier studieren, kennen sich die wenigsten so wirklich aus. Die meisten von uns wohnen auch nicht in Bad Homburg selbst, sondern in der näheren Umgebung oder noch bei den Eltern. Der Grund? Die zu hohen Mietpreise! Aber nicht nur die offensichtlichen Aspekte wie Mietangebot und Verkehrsanbindung standen auf unserer Agenda, auch mit den Bereichen Tourismus, Freizeitangebot, Kommunikation und Digitalisierung setzten wir uns intensiv auseinander. Im Laufe der Projektarbeit lernten wir Bad Homburg aus einer ganz anderen Perspektive kennen: Wir erfuhren viel über die besondere Historie der Stadt und über den Kurstatus, aber auch über die Vorzüge gegenüber einer Großstadt wie Frankfurt, das Zusammenleben von Jung und Alt und die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Orte wie der Tannenwald, moderne Cafés wie Hucks Lieblingsplatz und Veranstaltungen wie das Open Air Kino – all dies begegnete uns auf dem Weg durch das Projekt, vieles bis dato noch unbekannt für uns. Unser erstes Fazit? Bad Homburg hat viele attraktive Angebote zu bieten. Egal, ob für jung oder alt – man muss nur davon wissen! Eine neue Kommunikationsstrategie?
Damit auch unsere Generation Wind von diesen Angeboten bekommt, setzten wir innerhalb unseres Projekts den Fokus auf eine neue, zielgerichtete Kommunikationsstrategie. Inhaltlich befasste sich diese auch mit innovativen und zukunftsorientierten Ideen sowie Verbesserungsvorschlägen. Aber noch viel wichtiger für uns war der Spirit selbst. Denn Bad Homburg ist uns im Laufe des Projekts noch sympathischer geworden. Sowohl mit den Dingen, welche die idyllische Kurstadt bereits bietet, als auch mit den vielseitigen Potenzialen. Diesen Spirit gilt es zu verbreiten und so die junge Generation mitzuziehen! Bad Homburg kann stolz sein auf die vielen Vorzüge, und wir können ebenso stolz sein, ein Teil davon zu sein! Ob wir der „Champagnerluft und Tradition“ ein wenig frischen Wind einhauchen konnten? Das wird sich zeigen. Ein begeisterter Oberbürgermeister, überzeugte Leiter des Projekts „Bad Homburg 2030“ und Interessenten aus dem Stadtmarketing lassen aber hoffen. Mal sehen, was die nächste Zeit noch bringt und was wir aus unserem Projekt tatsächlich umsetzen können. Aber was ich euch als vielleicht zukünftige accadis-Studenten oder Neu-Bad Homburger schon jetzt mit auf den Weg geben kann: Never underestimate a spa town!
Denise Reffelmann
Business Communication Management 2019
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