Ran an die Öffentlichen
Neu im Großraum Frankfurt? Ich auch! Zumindest zu meinem Studienbeginn im September 2017. Du hast ein Auto und zudem noch genug Geld für wöchentliches Tanken und reihenweise Geduld für die tägliche Parkplatzsuche? Vermutlich genauso wenig wie ich! Deshalb hieß es für mich „Ran an die Öffentlichen“.
Landeier aufgepasst
Ich muss gestehen, dass ich den Großteil meines Lebens bisher in einer deutlich ländlicheren Gegend verbracht habe und mit dem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt nicht verwöhnt war. Das, was bei uns zuhause gefahren ist, wenn es denn gefahren ist, habe ich daher auch kaum genutzt. Jetzt, in Frankfurt, eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. S-Bahnen, U-Bahnen, Busse und Trams, die zu fast jeder Tages- und Nachtzeit in alle noch so entlegenen Stadt- und Ortsteile Frankfurts fahren, erleichtern mir das Leben. Wer, so wie ich, in Nieder-Erlenbach oder ähnlich entlegenen Ortschaften am Rande Frankfurts wohnt, weiß, wovon ich spreche.
Aller Anfang ist schwer
Trotz der Vielzahl an öffentlichen Verkehrsmitteln muss ich zugeben, dass aller Anfang schwer ist. Nicht nur für Landeier, sondern auch für alle anderen Nicht-Frankfurter. Also: Du bist nicht allein! Als ein Mensch mit famoser Orientierungsgabe und der Fähigkeit, Rechts, Links, Norden und Süden immer richtig einzuschätzen – nicht – hatte ich selbstverständlich leichte Startprobleme und war vor meiner ersten Fahrt zur accadis und in die Stadt doch etwas nervös. Ob ich in die richtige Bahn steige, ich pünktlich bin und meinen Anschluss nicht verpasse oder ob ich im Großstadt-Getümmel völlig untergehe, fragte ich mich ständig. Aber ich kann Dich beruhigen. Die Öffentlichen beißen im Normalfall nicht. Verabrede Dich doch beispielsweise einfach mit Freunden, die zur selben Zeit mit derselben Bahn auch auf dem Weg zur accadis sind, um Euch gemeinsam den Anfang zu erleichtern.
Fahrplanauskunft leicht gemacht
Ich nutze seit meinem ersten Tag an der accadis die RMV App, die mir auch in 99 % aller Fälle immer sehr weiterhilft. Spontane Hänger gibt es manchmal, aber wer hat die nicht? Auch bei Handyakkuausfall, über den ich öfter klagen muss, kann ich mich über Ausschilderungen an jeglichen Haltestellen überhaupt nicht beschweren. Und wenn doch einmal alle technischen Stricke reißen, ist mit Mitmenschen zu sprechen immer eine altbewährte Methode.
Öffi-Dos and Dont's
Was Du für Öffis auf alle Fälle brauchst:
Starkes Deo oder Parfüm, das alle anderen Duftnoten übertönen kann
Kopfhörer, mit denen Du laut Musik hören kannst
Deinen accadis Studienausweis, auf dem Dein Semesterticket angebracht ist
Geduld – für Deine Mitmenschen, Tunnelstörungen und Stau oder Ausfälle, die hin und wieder vorkommen können
Was Du für Öffis auf keinen Fall haben darfst:
Berührungsängste, vor allem nicht im Berufsverkehr
Eine unglaublich empfindliche Nase
Den Wunsch, pünktlich und schnellstmöglich an Deinem Ziel anzukommen – eine Bahn früher ist ab und zu sehr empfehlenswert
Mein persönlicher Tipp an Dich
Ich möchte Dir gerne noch ein schönes Beispiel von mir mit auf den Weg geben: Ich wurde, vermutlich weil ich etwas hilflos im Großstadt-Dschungel wirkte, von einer älteren Dame während meiner ersten Fahrt angesprochen. Sie erklärte mir, auf welcher Straßenseite welcher Bus in welche Richtung fährt und welche Anschlussbahn ich nehmen muss. Und man glaubt es kaum, ich kam zur richtigen Zeit am richtigen Ort an. Fest steht, Du bist nicht, warst nicht und wirst auch nie allein in Frankfurt mit den Öffentlichen unterwegs sein. Trau Dich, bei Fragen einfach zu fragen. Denn wie auch schon für alle Öffis angemerkt, beißen auch die Frankfurter nicht. In diesem Sinne: Gute Fahrt!
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